„Kinoprojekt 2.10“ lockte 300 Gäste an

Nidda (pd) – Als nach exakt zwei Stunden die letzten Takte eines außergewöhnlichen Gemeinschaftskonzertes verklungen waren und ein begeistertes Publikum die Akteure des Stadtorchesters, des gymnasialen Schulorchesters sowie der Musikstation Nidda mit „Standing Ovations“ feierte, durften sich die Initiatoren des Projektes 2.10 „Filmerfolge aus 60 Jahren Kinogeschichte“ hoch zufrieden zeigen. Die zumeist in Nidda beheimateten Musikerinnen und Musiker zogen eine Show ab, wie sie ansonsten nur von gut bezahlten Profis erwartet wird. Doch der Reihe nach…

Das aufwendig ausgeleuchtete Niddaer Bürgerhaus tauchte die Hymne der „20th Century Fox“ in ein flackerndes Farbenspiel, ehe das Stadtorchester mit dem Oscar prämierten Titelsong aus „Exodus“ ein erstes musikalisches Ausrufezeichen setzte. Schulleiterin Cornelia Hörsting stellte in ihrer Begrüßung am Vorabend des Jubiläums „25 Jahre Deutsche Einheit“ einen Bezug zu aktuellen Themen her: „Die Veranstaltungsreihe 75 Jahre Abitur am Gymnasium Nidda möge mit dem Gemeinschaftskonzert einen würdigen Abschluss finden.“ Wie Recht sie doch behalten sollte. Melodien aus Karl May-Filmen und “The Music of James Bond” leiteten – humorvoll und doch informativ moderiert von Norbert Faust, dem Dirigenten des Stadtorchesters sowie den Mitgliedern des Schulorchesters – zu einem Grußwort von Bürgermeister Hans-Peter Seum über. Seum würdigte das Engagement der Orchester und der Musikstation. „Ich bin froh, dass ich nach Winnetou, Old Shatterhand und James Bond die Bühne betreten darf. Es hätte schlimmer kommen können“, so seine vorausschauende Anspielung auf E.T., Darth Vader und den Piratenkapitän Jack Sparrow, die im weiteren Verlauf des Abends noch eine Rolle spielen sollten. Dermaßen gelöst und dennoch hochkonzentriert wurde ein musikalischer Leckerbissen nach dem anderen zu Gehör gebracht. Marek Haesler, der mit Alex Dimov die Musikstation leitet, spielte auf dem E-Piano Ludovico Einaudis „Una Mattina“ aus „Ziemlich beste Freunde“. Den Gefühlvollen Tastenklängen folgten mit „Instant Concert“ des Stadtorchesters 30 Musiktitel innerhalb von nur drei Minuten. In 50köpfiger Besetzung und nicht weniger temperamentvoll eroberten sodann die Piraten der Karibik die eigens vergrößerte Bühne. Die vom Schulorchester ausgesuchten Stücke „Great Movie Adventures“ und „Eye oft the Tiger“ ließen Vorfreude auf den zweiten Programmteil aufkommen. Eine Lehrerband erinnerte mit „As Time goes by“ an Humphrey Bogart und Casablanca. Die Solisten Günter Weißer (Tenor-Sax.) und Norbert Faust (Klarinette) glänzten mit gekonnten Improvisationen, ehe das Schulorchester unter der Leitung von Günter Weißer ein musikalisches Feuerwerk abbrannte. Fireworks von Katy Perry, zauberhafte Melodien aus „Harry Potter“ und der Sound von „Men in Black“ waren ganz nach dem Geschmack des Publikums. Ebenso ein Udo Jürgens-Medley des Stadtorchesters aus dem filmreifen Leben des Ende 2014 verstorbenen Entertainers. Im großen Finale rundeten der Colonel Bogey Marsch aus dem Film „Die Brücke am Kwai“ sowie das musikalische Hauptthema aus dem Edelwestern „The Magnificent Seven“ einen gelungenen Abend ab. Für einen reibungslosen technischen Ablauf sorgten die Teams um Felix Cos (Beschallung, Beleuchtung) und Manfred Gand (Stadt Nidda). Günter Weißer würdigte in seinen Schlussworten die Leistung aller Musikerinnen und Musiker. Die Probenarbeit habe sich über sieben Monate erstreckt. Vor dem Erfolg war reichlich Schweiß gesetzt.